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10 Tipps, Damit Deine Kinder Mehr Gemüse Essen

By 14. Februar 2024März 21st, 2024No Comments
mit diesen Top 10 Tipps von Präventiv-Apothekerin Fanny Patzschke werden deine Kinder mehr Gemüse essen

Gehören deine Kids auch zu denjenigen, die bei „Grünzeug“ das Gesicht verziehen? Wenn du Gemüse servierst, wird der Teller ans andere Ende vom Tisch geschoben? Deine Kinder treten sogar in den Hungerstreik?
Dann habe ich eine gute Nachricht: das werden wir ab heute ändern. Ich gebe dir 10 Tipps an die Hand, wie deine Kinder mehr Gemüse essen.

Warum deine Kinder mehr Gemüse essen sollten

Gar nicht so wenige Kinder stehen mit Gemüse auf Kriegsfuß. Doch gerade im Kindes- und Jugendalter sind Nährstoffe wie z.B. Vitamine, Mineralstoffe und bioaktive Substanzen sehr wichtig für die Entwicklung von Körper und Gehirn. Die lieben Kleinen brauchen die Vitalstoffe für sämtliche Wachstumsprozesse.
Doch damit nicht genug. Die Kindheit ist eine prägende Phase, wo viele Basics erlernt werden. Mit anderen Worten: hier legst du den Grundstein für spätere Routinen. Die können sowohl gesund als auch weniger gesund ausfallen. Dazu gehören insbesondere die Essgewohnheiten.

Wie deine Kinder mehr Gemüse essen

Schaffst du es deinen Kindern so früh wie möglich die gesunden Basics beizubringen, hast du die richtigen Weichen gestellt. Dann ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass aus deinen Sprösslingen gesundheitsbewusste und performante Erwachsene werden. Damit sind wir auch direkt beim ersten wichtigen Tipp angelangt.

1. Gewöhne deine Kinder so früh wie möglich an Gemüse

Je eher du anfängst, umso besser. Im Idealfall sind deine Kinder bereits ab dem Babyalter mit dem Geschmack von Gemüse vertraut. Kinder zwischen 6 Monaten und 2 Jahren sind offen für neue Geschmäcker. Nutze diese Zeit, indem du deinen lieben Kleinen täglich frisches Gemüse anbietest. Zeige ihnen, dass Gemüse ein wichtiger Bestandteil der Mahlzeiten ist statt etwas Exotisches.

2. Schütze deine Kinder vor Industriekost

Pasta, Pommes, Pizza, Schokolade, Nuss-Nougat-Creme, Eis, Gummitierchen – das würden die meisten Kids am liebsten jeden Tag essen. Problem dabei: es handelt sich um hochverarbeitete Produkte. Industriekost besteht zum größten Teil aus Füllstoffen und leeren Kalorien. Damit kann unser Körper ungefähr so viel anfangen wie ein Schiff in der Wüste. Schließlich ist darin nichts enthalten, was unseren Organismus nährt und uns auf zellulärer Ebene sättigt.
Außerdem manipulieren Zusatzstoffe unsere Geschmacksknospen. Das gilt besonders für Geschmacksverstärker wie z.B. Glutamat oder Hefeextrakt. Aber auch Zucker, Salz und künstliche Aromen tragen ihren Teil dazu bei. Bedeutet also: die Lebensmittelindustrie konditioniert unsere Kinder auf unnatürliche Geschmäcker.

3. Achte beim Einkauf auf eine gute Qualität

Wenn du möchtest, dass deine Kinder mehr Gemüse essen, ist die Qualität ein entscheidender Faktor. Denn: Obst ist nicht gleich Obst und Gemüse ist nicht gleich Gemüse. Soll heißen: kaufe regional, saisonal und wenn möglich auch Bioqualität. Deine Kinder wollen garantiert keine wässrigen Gurken und sauren Tomaten essen – genauso wenig wie du selbst.

4. Baue Gemüse selbst an

Vielleicht hast du die Möglichkeit, dass ihr euch einen kleinen Garten anlegt. Dazu reicht bereits ein Balkon aus. Ansonsten sind auch Kleingartenanlagen, Mietäcker oder Urban Gardening Projekte gute Möglichkeiten zur Selbstversorgung. Hier kannst du zusammen mit deinen Kindern die Gemüsesorten aussäen, pflegen, alles ernten und zubereiten. Wichtig ist, dass du ihnen ein Mitspracherecht einräumst. Beziehe deine Kids daher immer in die Mahlzeitenplanung ein.

5. Richte die Gemüsemahlzeit kreativ und bunt an

Biete deinen lieben Kleinen eine große Auswahl an. Starte zuerst mit Gemüsesorten, die lieblich schmecken. Dazu zählen z.B. Möhren, Kürbisse, Süßkartoffeln oder Paprikas. Servierst du hingegen Spinat, Rosenkohl, Brokkoli oder Rucola ist die Chance sehr gering, dass deine Kinder mehr Gemüse essen.
Halte dir immer den wundervoll bildhaften Ausspruch „Eat the Rainbow“ vor Augen – sprich: je bunter, umso leckerer (und gesünder).
Ansonsten kannst du mit deinen Kindern auch Gemüsetiere basteln. Wie wäre es z.B. mit einem Auberginenpinguin und einer Gurkenschlange? Oder ein Löwe mit einer Mähne aus Möhren und Paprikas? Schau dazu einfach im Netz. Dort findest du viele geniale Ideen.
Weiterhin geeignet: tierische Ausstecher (Schildkröte, Dinosaurier, Eule, Bär etc.).

6. Gemüse lässt sich auch verstecken

Du hast keine Chance auf normalem Weg, dass deine Kinder mehr Gemüse essen? Dann nutze diesen Tipp für Härtefälle. Du kannst Gemüse fein raspeln, pürieren oder es in Smoothies, Saucen bzw. Dips integrieren. Sogar Muffins und Torten kannst du mit Gemüse zubereiten. Wie wäre es z.B. mit diesen gesunden Schokomuffins auf Basis von Zucchini?

7. Kombiniere Gemüse mit Obst

Häufig mögen Kinder lieber Obst statt Gemüse. Warum also nicht beides kombinieren? Dafür eignen sich Smoothies, wo du Blattgrün mit einarbeiten kannst, sehr gut. Ebenfalls super lecker: dieser Apfel-Möhren-Salat.
Lebe dich kreativ aus. Probiere z.B. Äpfel mit roter Beete, Erdbeeren mit Spargel oder Birnen mit Feldsalat.

8. Lass deine Kinder Gemüse spielerisch entdecken

Eigentlich sollten wir mit Essen nicht spielen. Aber wenn so deine Kinder mehr Gemüse essen und achtsam damit umgehen, ist das ausnahmeweise okay. Im jungen Alter sind wir alle Forscher und Entdecker. Deine Sprösslinge sind neugierig. Sie wollen sich ausprobieren, indem sie spielerisch dazulernen.
Du kannst z.B. mit deinen Kindern ein Gurkentürmchen bauen oder ein Gesicht aus Gemüse formen.
Überlege dir spannende Abenteuergeschichten rund um das Gemüse. Nutze dazu die Lieblingsfiguren deiner Kinder aus Zeichentrickserien oder Kinofilmen. Die Helden entdecken dann einen Zaubersalat, Drachennudeln, Elfenreis oder Einhorn-Gemüsesticks.

9. Setze Gemüse immer in einen positiven Kontext

Vermeide unbedingt Erpressungsversuche à la: „Wenn du jetzt nicht deinen Rosenkohl aufisst, bekommst du zum Nachtisch kein Eis“.
Dadurch wertest du das gesunde Gemüse ab und die ungesunde Süßigkeit auf. So bauen deine Kinder eine emotionale Bindung zum Essen auf. Daher solltest du Süßigkeiten nie als Belohnung nutzen.
Übe auch keinen Druck auf deine Kinder aus, wenn sie sich dem Gemüse verweigern. Stress sorgt dafür, dass sie es mit etwas Negativem assoziieren.
Gib dem Gemüse vielmehr ein positives Image. Nehmt deshalb die Mahlzeiten immer alle gemeinsam ein. Das Essen sollte ruhig ablaufen. Versucht dabei achtsam zu sein, möglichst nicht zu reden und gut zu kauen.
Ein entspannte Atmosphäre im schönen Ambiente mit Kerzen oder Blumen unterstützt ebenfalls das Ziel, dass deine Kinder mehr Gemüse essen.
Wichtig in dem Zusammenhang: keine Ablenkung durch Fernseher, Smartphone oder Tablet!

10. Sei ein gutes Vorbild

Deine Vorbildfunktion als Elternteil wird häufig komplett unterschätzt. Erwarte nicht, dass deine Kinder mehr Gemüse essen, wenn du selbst mit Fertigpizza, Eiscreme oder Chipstüte dasitzt. Überprüfe deshalb deine eigenen Essgewohnheiten. Bei dir auf den Tellern sollte immer eine große Portion Gemüse zu finden sein – auch, wenn deine Kinder noch ganz klein sind. Allein durch den Anblick werden sie mit Gemüse vertraut. Sobald es später auf ihren eigenen Tellern landet, ist es etwas völlig normales.

Fazit: So werden deine Kinder mehr Gemüse essen

  • Biete deinen kleinen Lieblingen Gemüse so früh wie möglich und immer wieder an. Achte auf eine gute Qualität und Vielfalt.
  • Geh mit gutem Beispiel voran und zeige ihnen, dass du selbst gern und viel davon verzehrst.
  • Werde kreativ und gestalte den Essteller deiner Kinder so bunt und anschaulich wie möglich.
  • Setze die Kids nicht unter Druck, wenn sie sich dem Gemüse verweigern. Führe sie langsam heran, indem du das ungeliebte Grünzeug mit ihrem Lieblingsobst kombinierst. Alternativ kannst du Gemüse auch in Suppen, Bratlingen, Smoothies und sogar Muffins oder Torten verstecken.

Autorin: Fanny Patzschke

Apothekerin, zertifizierte Ernährungsberaterin & Fitnesstrainerin, Yogalehrerin, Vegan Raw Chef

Quellen

  • Bley, C.-H.; Centgraf, M.; Cieslik, A.; Hack, J.: I care Anatomie, Physiologie, 1. Auflage, Georg Thieme Verlag, 2018
  • Biesalski, H.; Bischoff, S.; Pirlich, M.: Ernährungsmedizin, 5. Auflage, Georg Thieme Verlag, 2015

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